SVE Börninghausen erhält von der Stadt vorerst keine Unterstützung für einen Ballfangzaun.

Enttäuschung beim SVE Börninghausen: Schon vor dem ersten Spiel auf dem neuen Rasenplatz muss der Verein (700 Mitglieder) einen herben Rückschlag verkraften. Der Bauausschuss der Stadt hat in seiner Sitzung am Dienstagabend keine finanziellen Zusagen für den Bau eines etwa 10.000 Euro teuren Ballfangzauns gemacht. Das Thema wurde vertagt.

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Hier fliegt noch kein Ball
Horst Kirchhoff und Hans Eickemeier aus dem SVE Vorstand stehen am neuen Rasenplatz. Die Finanzierung des Fangzauns vor dem Gebäude
im Hintergrund ist unklar. Foto: Kai Wessel RE: Jugend-Kicker Elia hofft, dass er bald auf dem Rasen spielen kann. Foto Cornelia Müller.

Ohne Fangzaun wird auf dem neuen Rasenplatz in Börninghausen kein Fußballspiel angepfiffen. Der Grund: Nur wenige Meter hinter einem der beiden Tore steht ein Gebäude. Da womöglich nicht alle Schüsse der Börninghausener Kreisliga-Kicker im Tor landen, sind Beschädigungen durch Querschläger nicht ausgeschlossen.

Rückblende: Für den Bau des Platzes hatte die Stadt dem Verein 140.000 Euro zur Verfügung gestellt, 70.000 brachte der SVE auf. Laut Vertrag waren damit alle Ansprüche des Vereins abgegolten. Vereinsvorsitzender Frank Wübker: "Wir haben wie vereinbart den Platz nach DIN-Norm aufgebaut. Ein Ballfangzaun ist nicht Bestandteil der Norm und fiel deshalb auch nicht in unseren Aufgabenbereich."

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Etwa 30 freiwillige Helfer
haben sich vor wenigen Tagen zum Arbeitseinsatz am Sportplatz getroffen.

Am Dienstag landete der Antrag des Vereins auf Finanzierungshilfe auf dem Tisch des Bauausschusses. Horst Kirchhoff, Vize-Geschäftsführer des SVE: "Wir hätten erwartet, dass die Stadt wieder zwei Drittel der Kosten übernimmt." Doch der Auschuss wollte keinerlei Zusagen geben. Mit Blick auf die klamme Finanzlage, die Haushaltssicherung und die bevorstehenden Kommunalwahlen wurde das Thema Fangzaun vertagt. Der Kompromiss-Vorschlag von Ausschuss-Mitglied Günter Meier (FWG), dem Verein eine Hilfszusage mit Blick auf die zu erwartende Sportpauschale für das Jahr 2015 zu geben, fand keine Zustimmung.

Die SVE-Delegation reagierte betroffen, Geschäftsführer Hans Eickemeier: "Ich bin enttäuscht. Bis sich jetzt etwas tut, können Monate vergehen. Möglicherweise erhalten wir erst im nächsten Frühjahr die Garantie einer finanziellen Unterstützung." Eigentlich wollte der Verein alle Arbeiten in einem Rutsch erledigen. Einige der 700 Vereinsmitglieder hegten laut Eickemeier bereits die Hoffnung, schon im Herbst dieses Jahres auf dem Platz spielen zu können.

Marko Steiner, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, bestätigte in der Sitzung, dass dem Mieter des benachbarten Gebäudes bereits eine Zusage für einen Fangzaun gegeben wurde.

Von Cornelia Müller und Kai Wessel


KOMMENTAR

Der Vertrag über den Bau des Fußballplatzes sieht einen Ballfangzaun nicht vor. Dass er zwingend erforderlich ist, wissen alle. Doch die Stadt zaudert. Mit ihrer Entscheidung, den Verein über finanzielle Zuschüsse im Ungewissen zu lassen, könnten sich Fertigstellung und Nutzung des Platzes um Monate verzögern. Die Vereinsmitglieder, die derzeit fleißig am Platz arbeiten, werden dafür kaum Verständnis aufbringen. Statt eine unbürokratische Lösung zu finden, hat der Bauauschuss kurz vor den Wahlen ein peinliches Eigentor geschossen. Kai Wessel