3:1-Endspielsieg gegen den 1. FC Köln / Leverkusen Dritter vor Bayern München. Der U-16-Nachwuchs des Hamburger SV hat gestern Abend das Finale um den Freeway-Cup gewonnen. In einem hochklassigen Endspiel gelang den Nachwuchsfußballern aus der Weltstadt mit dem 3:1-Sieg gegen den 1. FC Köln der erste Turniersieg im beschaulichen Lübbecke. "Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft, die sich ohne Nationalspieler gegen besser besetzte Teams durchgesetzt hat", freute sich HSV-Trainer Mark Meister. Der dritte Platz ging an Bayer Leverkusen nach einem beeindruckenden 6:0-Erfolg gegen den FC Bayern München.

Neben den vier übrig gebliebenen Mannschaften überzeugte aber vor allem ein Team ganz besonders, von dem man es nicht unbedingt erwartet hatte: die Mühlenkreisauswahl schied erst im Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger Hamburger SV aus, was für ihre Qualität spricht. "Natürlich freue ich mich ganz besonders über den tollen Auftritt der Mühlenkreisauswahl. Aber ich freue mich genau so stark über den Endspielsieg des Hamburger SV", machte Turnierdirektor Heinz-Dieter Holsing aus seiner großen Sympathie für den HSV keinen Hehl.

freeway09.jpg

Überglücklicher und verdienter Sieger

Der u-16-Nachwuchs des Hamburger SV setzte sich im Finale 3:1 gegen den 1. FC Köln durch und freute sich anschließend über den großen Pokal.

Gerade für Holsing wurde die zehnte Auflage des Freeway-Cups zu einer Bestätigung seiner vor zehn Jahren gefassten Idee, das Turnier der talentiertesten B-Juniorenfußballer in Lübbecke zu installieren – die Veranstaltung hat sich zu dem besten Turnier seiner Altersklasse in Deutschland entwickelt. Den Beweis traten am Samstag und Sonntag die 16 teilnehmenden Mannschaften in beeindruckender Art und Weise an.

"Man bekommt sogar ein härteres Kopfkissen, wenn man darum bittet. Alles ist bestens organisiert", meinte stellvertretend HSV-Trainer Mark Meister, der seinen Schützlingen einen trainingsfreien Montag schenkte. "Wir haben eben ein Foto von dem Pokal gemacht. Das dürfen sich am Montag alle anschauen, am Dienstag geht die normale Arbeit weiter", so ein hervorragend gelaunter Meister.

Wie in den Jahren zuvor wurden die Leistungen am Sonntag noch ein wenig besser als in den ersten Samstag-Vorrundenspielen. Am konstantesten (bis auf die Niederlage gegen Arminia Bielefeld) zeigte sich dabei der Hamburger SV, der ab dem Viertelfinale zu wahrer Glanzform auflief.

Dramatische Begegnungen entwickelten sich bereits im Achtelfinale (Leverkusen und die Mühlenkreisauswahl kamen nach Neunmeterschießen weiter), was sich in den ViertelfinaleBegegnungen zwischen Schalke und Köln sowie Stuttgart und Bayern München fortsetzte.

Spiel um Platz 3
Bayer Leverkusen nahm den FC Bayern München nach allen Regeln der Kunst auseinander. Dabei glänzte vor allem der vierfache Torschütze Luka Dürrholz, der mit technischen Kabinettstückchen und einer hohen Effektivität im Abschluss zu überzeugen wusste.

Das Finale
Der Hamburger SV wirkte von der ersten Minute an ein wenig entschlossener. Tim Sellhorn sorgte für das 1:0, dem Kevin Zschimmer kurz darauf nach einer feinen Kombination das 2:0 folgen ließ. Die sehenswerte Vorarbeit leistete der überragende Sellhorn. Die Kölner konnten nur kurzzeitig auf eine Wende hoffen als der agile Lubaki der Anschlusstreffer zum 2:1 gelang. Doch die Freude währte nicht lange, denn in Überzahl sorgte der überragende Sellhorn mit seinem Tor zum 3:1 für die Entscheidung. Mit dem Hamburger SV setzte sich die beste und kompakteste Mannschaft des Freeway-Cups verdientermaßen durch, was die ohnehin schon glänzende Laune Heinz-Dieter Holsings noch mehr steigerte.

****** Raus mit tosendem Applaus - Mühlenkreisauswahl überzeugt mit beherzten Auftritten ********

Stefan Hartmann und Heiner Zwingmann lagen sich in den Armen, die Spieler ebenfalls - und zwar häufiger als im Vorfeld erwartet. Mit dem Einzug ins Viertelfinale übertraf die Mühlenkreisauswahl alle Erwartungen.

Zwar kam gegen den Hamburger SV nach einer 0:3-Niederlage das Aus, doch das erfolgte mit tosendem Applaus der restlos begeisterten Zuschauer. Spielführer und Torhüter Axel Benus bedankte sich im Namen der Mannschaft bei der Fanschar. "Ihr habt uns sehr geholfen, es hat riesigen Spaß gemacht, vor so einem tollen Publikum zu spielen", so Benus. Rundum zufrieden zeigten sich die beiden Trainer Stefan Hartmann und Heinz Zwingmann. "Die Mannschaft hat sich extrem gut verkauft. Wir konnten das Tempo gut mitgehen und haben uns selbst viele Chancen herausgespielt. Ich freue mich vor allem für die Jungs, die alles gegeben und beste Eigenwerbung betrieben haben", so ein überglücklicher Stefan Hartmann.

freeway09_muehlis.jpg

Viertelfinaleinzug geschafft

Trainer Stefan Hartmann freut sich mit seinen Spielern über den Sieg nach Neunmeterschießen gegen den 1. FC Nürnberg.


Schon am ersten Turniertag spielte sich die Mühlenkreisauswahl in die Herzen der Zuschauer, denn immerhin gelangen in den beiden Begegnungen gegen den VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim zwei Siege.

Gegen den VfL Wolfsburg markierte Kaoma Omer (SC Isenstedt) das 1:0, doch anschießend legten die "Wölfe" eine 2:1-Führung vor. Philipp Rusteberg (FT Dützen) und der Neu-Espelkamper Maximilian Appels drehten die Partie mit ihren Toren, wobei Appels Sekunden vor dem Abpfiff tra. Damit war ein gelungener Anfang gemacht, der für viel Selbstvertrauen sorgte.

Das spürte im zweiten Spiel die TSG Hoffenheim. Maurice Korff (SVKT) gelang das frühe 1:0, auch der Hoffenheimer Ausgleich wurde weggesteckt. Nach einer Ecke reagierte Philipp Rusteberg am schnellsten und netzte zum 2:1-Siegtreffer ein. "Ich freue mich vor allem für die Mannschaft, die gezeigt hat, dass sie gut mithalten kann", so Stefan Hartmann, der sich in einem Interview nach der Partie bei dem "sensationellen Publikum für die wahnsinnige Unterstützung" bedankte.

Diese Unterstützung war auch am frühen Sonntagmorgen trotz der 2:3-Niederlage gegen Schalke 04 gesichert. Oama Omer sorgte für das zwischenzeitliche 1:1, Timon Schwemling netzte zum 2:1 ein. Innerhalb von 30 Sekunden kassierten die Mühlis zwar zwei Treffer zum 2:3, doch der guten Stimmung tat das kaum einen Abbruch.

Im Achtelfinale dann der emotionale Höhepunkt, denn gegen den 1. FC Nürnberg gelang ein 3:1-Erfolg nach Neunmeterschießen, nachdem es nach der regulären Spielzeit 0:0 gestanden hatte. Nürnberg startete mit einem Fehlversuch, Philipp Rusteberg traf zum 1:0. Nürnberg verschoss auch den zweiten Neunmeter, und Kaoma Omer erhöhte auf 2:0. Nürnberg verkürzte zwar auf 2:1, doch nach Fabian Barlachs Treffer zum 3:1 parierte Torhüter Axel Benus den folgenden Nürnberger Versuch und konnte sich danach kaum vor Glückwünschen retten.

Im Viertelfinale war der spätere Turniersieger HSV eine Nummer zu groß, doch das tat der Begeisterung um die Mühlenkreisauswahl keinen Abbruch mehr.