Für zunächst fünf Jahre. Verein will die Herausforderung schultern.

Lange stand die Zukunft der Börninghauser Turnhalle auf der Kippe. Nun können Turner, Tischtennisspieler und Fußballer in Büscherheides Nachbarort aufatmen. Der Stadtrat Pr. OLdendorf hat zugestimmt, dass der Sportverein „Eggetal“ (SVE) die Halle für zunächst fünf Jahre pachten darf.

Im September werden sich nun auch die Mitglieder des Sportvereins noch einmal treffen, um über den Vertrag, den ihr Vorstand ausgehandelt hat, abzustimmen. Aber SVE-Vorsitzender Frank Wübker ist davon überzeugt, dass es letztlich keine Alternative gibt, wenn die Turnhalle dem Verein erhalten bleiben soll.

 

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Frank Wübker
zeigt, wo 230 Menschen regelmäßig Sport treiben. Foto: Cornelia Müller, Osnabrücker Zeitung

 

Bereits 2015, als die Grundschule geschlossen und zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut wurde, bestand die Sorge, ob nun auch die bisherige Schulturnhalle geschlossen würde. Der Verein durfte die Halle zwar weiter nutzen, fraglich war jedoch, wie lange noch, zumal die Gemeindeprüfungsanstalt der Stadt Preußisch Oldendorf Einsparungen auch bei den Sporthallen verordnet hatte. „Im Mai 2016 fiel dann im Schulausschuss der Satz: Keine Schule – keine Turnhalle“, erinnert sich Frank Wübker. Spätestens jetzt war für den Verein klar: Es ist Zeit, selbst aktiv zu werden.

„Im Winterhalbjahr treiben hier 230 Menschen regelmäßig Sport“, berichtet Frank Wübker. „Für ein Dorf mit ungefähr 1900 Einwohnern ist das eine stattliche Zahl.“ Ein Ausweichen in andere Hallen des Stadtgebietes sei schon deshalb nicht möglich, weil es dort an Kapazitäten fehle. „Wenn die Halle in Börninghausen dicht gemacht würde, müssten wir die Tischtennis- und Turnabteilung auflösen und würden bestimmt 300 von unseren 700 Mitgliedern verlieren“, so die Befürchtung des Vereinsvorstands. „Die Halle ist für den Verein lebensnotwendig.“

Mit dem Plan, die Turnhalle zu pachten, sei man bei der Verwaltung auf offene Ohren gestoßen, berichtet Wübker. Auch im Rat habe man grundsätzlich die Bemühungen des Vereins anerkannt, und die Verpachtung befürwortet, auch wenn es zunächst kleinere Differenzen bei einzelnen Vertragsbedingungen gegeben habe. Die nun getroffene Regelung sieht vor, dass der Verein die laufenden Unterhaltskosten trägt und die Reinigung der Halle, die Grünpflege des Geländes sowie kleinere Reparaturen übernimmt. Die Stadt wiederum trägt die Kosten für Versicherung und größere Reparaturen und erfüllt ihre bestehenden Vertragsverpflichtungen gegen Dritte (Leasing der Wärmetechnik, Nutzung der Dachfläche für Fotovoltaik-Anlage).

Der Vorstand des SVE rechnet mit einer jährlichen finanziellen Belastung im mittleren vierstelligen Bereich, ist aber bereit, die Herausforderung zu schultern. „Damit dem Dorf nicht noch mehr verloren geht“, sagt Frank Wübker.