Schürfungen mit Bagger sollen Aufschluss über Grad der Belastung geben. Die Stadt Pr. Oldendorf hat ein Büro für Bodengutachten in Altenberge mit der Erstellung eines Sanierungskonzeptes für den mit Dioxin belasteten Ascheplatz im Eggetal beauftragt. „Hier wurden vor einigen Wochen Proben mit einem Bagger entnommen. Jetzt sind überall auf dem Platz Löcher zu sehen“, so einige aufmerksame Mitglieder des Sportvereins SV Eggetal Börninghausen.

Bürgermeister Jost Egen bestätigte die Beobachtungen gegenüber der NW. Er erklärte, das beauftragte Gutachterbüro habe nicht nur direkt auf dem Platz, sondern auch im Umfeld der Aschefläche mit einem Bagger an zahlreichen Stellen Proben entnommen. Dadurch solle geklärt werden, bis zu welcher Tiefe das belastete Material entsorgt werden müsse. Von diesen Messungen hänge auch ab, ob die gesamte Tragschicht der Anlage abgefahren werden müsse oder nur die Oberschicht, was eine kostengünstigere Entsorgung ermögliche.

In einem Fachausschuss hatte der Bürgermeister die Sanierungskosten auf eine Million Euro geschätzt. Wie Jost Egen jetzt weiter erklärte, sei zunächst eine einfachere Untersuchungsmethode angedacht gewesen. Letztlich habe das Gutachterbüro dann aber eine hochwertigere Methode gewählt, für die die Untersuchung mehr Zeit beanspruche. Als Zeitspanne sei von den Gutachtern für die Ergebnisermittlung vier bis sechs Wochen genannt worden. „Ich hoffe, dass ich in der nächsten Bauausschusssitzung am 26. Oktober konkrete Fakten nennen kann“, stellte Jost Egen heraus.

Die Stadt hat den Ascheplatz seit Bekanntwerden der Messung von Juni mit den hohen Belastungswerten gesperrt. „Darf man denn noch über den Platz laufen. Ist das jetzt nicht untersagt“, so eine verdutzte Spaziergängerin, die am Sonntag beobachtete, wie Fußballer des Spiels SV Börninghausen gegen VFB Fabbenstedt II bei ihrer Rückkehr vom Rasensportplatz ins Sportlerheim quer über den Ascheplatz liefen, dabei mit ihren Stollen Spuren in der Asche hinterließen und belastetes Material an den Schuhsohlen mit ins Vereinsheim trugen.

Stellung nahm zu dieser Frage der zuständige Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung, Stefan Rother, gegenüber der NW. Wie er erklärte, gelte die Sperrung des Ascheplatzes nur für den Spielbetrieb. Ein Betreten der Fläche sei nicht untersagt, da von dem belasteten Material keine unmittelbare Gesundheitsgefahr ausgehe.

Quelle: Neue Westfälische vom 19.10.2010