Regionalrat befasst sich mit belastetem Sportplatz in Börninghausen / Entsorgung der Laufbahn in Lübbecke verzögert sich. Lübbecke/Pr. Oldendorf/Detmold (fha). Die Sanierungskosten des mit Dioxin belasteten Sportplatzes in Börninghausen betragen 785.000 Euro. 628.000 Euro davon wird voraussichtlich das Land übernehmen. Das geht aus einer Sitzungsunterlage des Regionalrates der Bezirksregierung Detmold hervor, der gestern getagt hat.

Die Belastung der mit „Kieselrot verunreinigten“, 10.700 Quadratmeter großen Fläche, wie es in der Vorlage heißt, ist mit 10.770 bis 126.303 Nanogramm pro Kilogramm Trockenmasse angegeben. Zu entsorgen sind laut Plan 3.350 Tonnen belastetes Erdreich.

Die Bezirksregierung entscheide im übrigen unter Berücksichtigung „der von den Gemeinden für ihr Gebiet festgelegten Reihenfolge der Dringlichkeit“, so Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. Warum die Stadt Pr. Oldendorf – anders als Lübbecke – nicht bereits im vergangenen Jahr eine Zuschusszusage aus Detmold erhalten hat, ließ sich gestern nicht klären, da sich der zuständige Sachbearbeiter des Bauamtes im Urlaub befindet.

Schnell reagiert haben im vergangenen Jahr die Lübbecker Verwaltung und die Politik, nachdem die Neue Westfälische berichtet hatte, dass auch die Laufbahn der Schule am Wiehenweg mit Dioxin belastetet ist, eine Sanierung aber noch aussteht. Nachdem die Politik entsprechende Beschlüsse gefasst hatte, stellte die Verwaltung einen Zuschussantrag.

Noch vor dem Jahreswechsel erreichte die Stadt eine Bewilligung der Bezirksregierung über 37.600 Euro, das sind rund 80 Prozent der veranschlagten Entsorgungskosten von 47.000 Euro. Sollte die Entsorgung teurer werden als geplant, „ist auch eine Nachförderung möglich“, sagte gestern Stadtsprecher Peter Schmüser auf Anfrage.

Erwartet hatte die Stadt zunächst, dass das Abtragen der belasteten Schichten bereits in dieser Woche beginnt. Es stehe aber noch eine Genehmigung der Bezirksregierung Münster aus, erläuterte Schmüser. Ohne diese könne die Stadt einem Entsorgungsunternehmen keinen Auftrag für den Transport erteilen. Weitere Einzelheiten zur Sanierung sind derzeit nicht bekannt.

Fest steht dagegen, wohin der Sondermüll Kieselrot gebracht werden soll: auf die Zentraldeponie Emscherbruch in Gelsenkirchen. Diese ist seit 1968 eigenen Angaben zufolge ein zentraler Bestandteil der Entsorgungssicherheit des Ruhrgebietes.

Quelle: Neue Westfälische vom 10.03.2011