Jörg Gesch bolzt ehrenamtlich mit den Kindern.

Fußball ist Jörg Geschs große Leidenschaft. Dafür engagiert er sich seit fast 20 Jahren ehrenamtlich als Jugendtrainer beim SVE und seit einiger Zeit auch dort, wo man es eigentlich nicht erwartet: im Kindergarten. »Jörg ist ein Kindermagnet«, schwärmt Rabea Kleffmann, die Leiterin des AWO-Familienzentrums Börninghausen. »Ein bis zweimal die Woche spielt er mit den Jungen und Mädchen Fußball und alle sind begeistert.«

Die Idee habe er eine ganze Weile mit sich herumgetragen, erzählt Jörg Gesch. »Es wird immer schwieriger, Nachwuchs für die Jugendmannschaften zu finden. Wenn jetzt noch die Schule geschlossen wird, erreichen wir die Kinder im Grundschulalter noch schlechter. Deshalb müssen wir früher anfangen. « Also fragte er im AWO-Familienzentrum nach, ob überhaupt Interesse an einer Zusammenarbeit bestehe, und rannte damit bei Rabea Kleffmann offene Türen ein: »Wir haben hier schon eine Lesepatin, die regelmäßig kommt und den Kindern vorliest. Dass sich jetzt auch jemand fand, der uns ehrenamtlich im Sport- und Bewegungsbereich unterstützen wollte, war natürlich super.«

 

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Sie freuen sich über die neuen Tore
Rabea Kleffmann (AWO-Kita), Monique Kreimer mit Tochter Pia (Förderverein), Sven Becker (Sponsor) und
Jörg Gesch mit (von links) Malien, Juno, Yara, Michel, Linus, Lennox, Collin, Ben, Nico, Paul. Foto: Cornelia Müller

 

Während eines Praktikums, das Jörg Gesch im Rahmen einer Umschulungsmaßnahme im Familienzentrum absolvierte, konnte er sich mit noch mehr Engagement der Aufgabe widmen, den Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln. »Auf dem großen Kindergartengelände ist genug Platz, um ein Spielfeld abzustecken. Die Eckfahnen habe ich mir vom Sportverein geliehen, als Tore mussten zunächst ein paar Slalomstangen herhalten.« Auf die Dauer sei diese Lösung jedoch nur zweite Wahl gewesen: »Tor ist, wenn der Ball im Netz zappelt«, sagt Fußballfan Gesch schmunzelnd.

Also mussten zwei richtige Fußballtore für seine Mannschaften her. Noch einmal war Eigeninitiative gefragt. Er holte sich den Förderverein mit ins Boot und die Kindergarten-Nachwuchskicker bastelten Spendenboxen, die ihr Trainer bei der Maifeier in Börninghausen aufstellte. So kam immerhin so viel Geld zusammen, dass es für das erste Tor reichte. Beim zweiten sprang Sven Becker als Sponsor ein: »Ich fand Jörgs Aktion auf Anhieb sehr gut, zumal damit auch der Kindergarten hier vor Ort unterstützt wird. Und für die Kleinen ist das Fußballspielen doch eine tolle Sache. Deshalb habe ich sofort gesagt: Ich gebe den Rest dazu.«

Mit den beiden neuen, stabilen Toren ist die AWO-Arena hinter dem Familienzentrum endlich komplett. Wenn Jörg Gesch dort mit seinen Jungs und Mädels Torschüsse oder Zuspiele übt, sieht man sofort, mit wie viel Feuereifer alle dabei sind. Streit mit dem Torwart, ob der Ball wirklich zwischen den Slalomstangen durchgegangen ist oder doch zu hoch war, gibt es nun auch nicht mehr: Tor ist, wenn der Ball im Netz zappelt. So einfach ist das.

Quelle: Lübbecker Kreiszeitung. Cornelia Müller